Warum Kaffee teurer wird

Vergangenen Monat hat Tchibo mit 2,60€/kg bereits seine zweite große Preiserhöhung innerhalb eines Jahres verkündet. Weitere große, aber auch viele kleinere Röstereien sahen sich im letzten Jahr gezwungen, ihren Kaffeepreis anzuheben. Zum 1.3.22 hat nun auch die Röstwerkstatt die Preise für Tatico-Kaffee um 2€ pro Kilo nach oben korrigiert.

Die Produzenten in Honduras, von denen wir den Rohkaffee für das gesamte Tatico-Sortiment beziehen, befinden sich in der finalen Etappe der diesjährigen Ernte, welche geprägt war von viel Unsicherheit und enormen Preisschwankungen am Weltmarkt. Aufgrund von Wetterextremen in Brasilien vergangenen Sommer sind im Hauptexportland für Kaffee große Ernteausfälle zu verzeichnen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Kaffeemarkt und führte seit Sommer 2021 zu einem stetigen Preisanstieg für Rohkaffee am Weltmarkt.

Aber nicht nur der im Vergleich zu Vorjahren um bis zu 50% gestiegene Preis für Rohkaffee macht es unumgänglich für Röstereien, die Endverkaufspreise anzuheben. Hinzu kommen die in der Pandemie weltweit deutlich gestiegenen Frachtkosten durch Containermangel, gestiegene Preise bei Landtransporten und der erhebliche Preisanstieg bei Verpackungsmaterial.

Auch unsere Partner in Honduras stellt die derzeitige Situation vor eine besondere Herausforderung: Während der Pandemie sind die Lebenshaltungskosten und vor allem die Preise für Grundnahrungsmittel erheblich gestiegen, ebenso wie die Lohnkosten für Erntehelfer. Auch Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona haben Einfluss auf Produktions- und Transportkosten.

Unser Ziel ist es, auch in diesen unsicheren Zeiten mit den Produzenten weiterhin die Prinzipien des fairen Handels sowie die zusätzlichen freiwilligen Kriterien der Guten Praxis vollumfänglich einzuhalten, damit wir die Ziele der direkten und langfristigen Zusammenarbeit weiterverfolgen können und die Produzenten vor Ort konkurrenzfähig und arbeitsfähig bleiben.

Handelsexperten gehen davon aus, dass mit einer Besserung der logistischen Schwierigkeiten frühestens ab Mitte des Jahres gerechnet werden kann. Die Kaffeeproduktion in Südamerika wird voraussichtlich erst in 3-4 Jahren wieder auf dem Stand von Anfang 2021 sein.
Dadurch wird sich die weitere Erhöhung der Kaffeepreise in Deutschland vermutlich vorerst nicht verhindern lassen.

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