Die Kolping Röstwerkstatt Brakel gGmbH durchlief jüngst das im 3-jährigen Turnus stattfindende Fairtrade Audit. Dabei wurden seitens des Zertifizierers keine Nichtübereinstimmungen gefunden und das aktuelle Zertifikat bis 2027 verlängert.
Die Fairtrade-Standards sind das Regelwerk, das Kleinbauernorganisationen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Modell des Fairen Handels einhalten. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, beziehen sich dabei unter anderem auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und eine Vielzahl internationaler Abkommen und bringen diese in die Form konkreter, überprüfbarer Kriterien.
„Was die Fairtrade-Zertifizierung angeht, so sind wir mit unserem Handelsmodell des Direkthandels und -importes in der Rolle der Händler“, so Thorsten Schulz, Geschäftsführer der Kolping Röstwerkstatt. So werde nicht nur die Lizensierung als Inverkehrbringer eines Fairtrade gesiegelten Produktes notwendig, sondern vor allem die Anforderungen und Kriterien als beschaffendes Unternehmen im internationalen Handel. Die Audits hierfür werden von dem globalen und unabhängigen Zertifizierer FLOCERT durchgeführt, welcher sowohl Produzentenorganisationen als auch Händlern weltweit auditiert und zertifiziert.
„Viele kennen Kriterien wie die Fairtrade Mindestpreis- und Prämienzahlung oder den Ausschluss von Kinderarbeit entlang der Lieferkette“, so Thorsten Schulz. Die Fairtrade Standards für Händler umfassen ein umfängliches Regelwerk von über 50 Seiten, in denen Anforderungen an den Handel und die Praktiken der Zusammenarbeit im sozialen, ökologischen und ökonomischen Bereich definiert werden. „Wir freuen uns, dass im Rahmen des diesjährigen Audits keinerlei Nichtübereinstimmungen vorlagen“, so Thorsten Schulz weiter. Besonders erwähnenswert dabei ist, dass die Röstwerkstatt nicht nur alle Kernanforderungen der Fairtrade Standards, beispielsweise zur Vertragsgestaltung, Beschaffungsplanung oder Transparenz erfüllt hat, sondern auch vollumfänglich die Kriterien der sogenannten freiwilligen vorbildlichen Praxis (voluntary best practices, kurz VBP). „Die VBP machen Akteure sichtbar, die sich über die Mindestanforderungen hinaus im fairen Handel engagieren“, so Schulz. Hierunter fallen beispielsweise die Mitwirkung bei der Reduktion von Umwelteinwirkungen im Ursprung, der Einsatz recycelfähiger Verpackungsmaterialien oder die zinslose Vorfinanzierung für Produzentenorganisationen.
In Kürze startet in Mittelamerika die Erntesaison 2024/2025. Auch diese Ernte wird zwischen der Kolping Röstwerkstatt und den Produzentenorganisationen wieder mit höchstmöglicher Transparenz, Verbindlichkeit und Fairness gehandelt.